Einführung
Wanderung auf den Gebirgskamm „La Serre“ bei Vingrau. Dauer etwa 3 Stunden. Der Hinweg ist im Wortsinn eine Gratwanderung, am Ende mit ungefährlicher, leichter Kletterei durch Felsen; der Rückweg fast ein Spaziergang auf einem bequemen, nur gelegentlich etwas steil bergabführenden Weg durch ein mit dichter Macchia bewachsenes Tal. Der Höhenunterschied beträgt gut 300 m. Karte: IGN 2547 OT.
Hinfahrt
N 9 (D 6009/D 900) Richtung Perpignan. Zur Autobahnanschlußstelle Perpignan-Nord abbiegen. Am Kreisverkehr auf die D 12 Richtung Vingrau (u.a.). Am nächsten Kreisverkehr und an einer Abzweigung immer Richtung Vingrau. Nachdem man langsam in die Berge kommt, liegt das heutige Wanderziel als breiter Bergriegel vor einem: La Serre (s. Foto oben). 200 m nach der Abzweigung nach Opoul (D 9) macht die Straße in einem Taleinschnitt eine scharfe Linkskurve unter einer Stromleitung. Die Stelle [1] merken und noch etwas weiter fahren, bis zu einem unterhalb der Straße gelegenen, beschilderten Parkplatz [2]. Auf diesem sehr schmalen Parkplatz können große Wohnmobile wohl kaum wenden, sie sollten früher an der Abzweigung nach Opoul parken, wo es einen großen, wenn auch nicht beschilderten Parkplatz gibt [3]. Von Clapotis ca. 40 Kilometer.
Wegbeschreibung
Vom Parkplatz das Treppchen hochsteigen und die Straße bis zur oben bezeichneten Kurve [1] zurückgehen. In der Kehre die Straße nach links verlassen und sofort nach links mit einem anfangs gut erkennbaren Trampelpfad den Berg hinauf. Der Pfad ist mal besser, mal schlechter zu erkennen; es geht geradewegs hinauf zum Grat des Höhenrückens, der links mit einer kleinen Kuppe oberhalb der Straße endet. Auf dem Grat [4] nach rechts. In einem felsigen Abschnitt ist der Pfad nicht mehr zu erkennen; etwa in der Fallinie hochsteigen und sich an der nächsten Kuppe nach rechts zu einem Steinmännchen hin orientieren. Nun kann man links unten im Tal deutlich den Weg erkennen, auf dem der Rückweg stattfinden wird. Zu einem weiteren Steinmännchen aufsteigen und dann immer geradeaus bergauf. Ein erkennbarer Pfad ist nur bruchstückhaft zu erkennen; wenn man sich immer eher links auf dem mal schmalen, mal breiteren Bergrücken hält, kann man sich nicht verlaufen. Nur gelegentlich weisen Steinmännchen auf den günstigsten Weg hin. (Anfang 2014 erfahre ich, daß der gesamte Anstieg inzwischen gelb markiert und bestens mit Steinmännchen bestückt ist.) Von einer Bergkuppe sieht man den metallenen Mast auf dem Gipfel. In der hier immer dichter werdenden Macchia ist der Pfad jetzt besser zu erkennen. Schließlich ist der Gipfel [5] erreicht. Der Rundblick ist überwältigend: nach Süden der Canigou und weiter rechts andere Pyrenäengipfel; nach Westen Tuchan und Padern vor dem Bergriegel des Mont Tauch (s. Wanderung 31), auf dem Windkrafträder stehen; nach Norden der Berg Montoullié de Périllou mit der Kuppel seines Wetterradars und nach Osten die Burg von Opoul auf ihrem Felsplateau (s. Wanderung 28) und dahinter der Étang de Leucate und das Meer. Nun geht es in gleicher Richtung weiter, erst bergab und nach einem Paß wieder hoch zu einer Bergkuppe. Oben [6] erkennt man, daß diese Kuppe etwas abseits der Hauptkette des Berges liegt. Deshalb steigt man nach links in Richtung auf einen Taleinschnitt einige Meter ab, bis zu einem kleinen Paß [7]. Dort geht es halbrechts hoch. Der Weg wird bald sehr felsig, man muß tüchtig klettern und sich etwas mühevoll seinen Weg suchen, meist knapp rechts unterhalb des Grates. (Wenn man diese Passage vermeiden will, gibt es zwei Möglichkeiten: am erwähnten Taleinschnitt ins Tal absteigen und sich unten etwa 50 Meter durch dichte Macchia arbeiten oder am ersten Paß nach dem Gipfel, wo die Macchia im Tal etwas lockerer ist. Der Autor hat beide „Abkürzungen“ nicht ausprobiert und auch sein Hund „Jerry“ († 13.1.2011) hat die Kletterpassage problemlos gemeistert.) Nach einiger Zeit wird das Gelände wieder einfacher, man wandert auf ein großes Steinmännchen auf dem Grat [8] zu. Dort ist der Wendepunkt der Wanderung. Man geht etwas nach links und erreicht einen breiteren, ab jetzt eindeutig erkennbaren und mit gelben Wanderzeichen markierten Weg, den man nach links talabwärts einschlägt. Nach einiger Zeit erreicht man in einer Gruppe größerer Bäume eine nicht bewirtschaftete Berghütte [9], die aber offen und mit einem Kamin, einem Tisch, Bänken und Matratzenlagern ausgestattet ist. Bevor man weiterwandert, sollte man nach links zum Felsgrat hochschauen: ein großes Loch im Felsen! Bei der Hütte gabelt sich der Weg. Nicht den gelben Wanderzeichen nach rechts abwärts folgen, sondern den linken Weg leicht bergauf nehmen, auf einen einzeln gelegenen Felsblock zu. Nachdem man den passiert hat, senkt sich der Weg zur Straße. Links am Felsen kann man oft Kletterer am Seil in der Wand hängen sehen: hier ist ein offizielles alpinistisches Trainingszentrum. Nach Erreichen der Straße [10] dieser etwa vierhundert Meter nach links folgen und man ist am Parkplatz.
Rückfahrt
Auf schmalen Sträßchen durch die Corbières, durch einsame Täler, vorbei an gigantischen Windkrafträdern über Opoul (Beschilderung im Dorf etwas verwirrend), Feullia, Treilles und Caves.