Einführung
Wenn man die Ausgangspunkte der Touren 1, 22 und 58 zu einem Dreieck verbindet, liegt Mayronnes genau in dessem Zentrum. Diese Wanderung wäre für sich alleine genommen wunderschön, aber heute goutieren wir im gleichen Zug zeitgenössische Kunst. 1993 realisierte der aus Nantes stammende Künstler Bozo hier eine Ausstellung von Skulpturen unter freiem Himmel. Daraus wurde im folgenden Jahr ein Wanderpfad, entlang dem Skulpturen präsentiert werden. 22 davon gehören der Gemeinde Mayronnes und sind das ganze Jahr zu sehen; während der Saison (2011 von April bis September) kommen weitere dazu, in diesem Jahr 14. Am Parklatz (s.u.) gibt es in einer Box ein Informationsblatt; obwohl es in Französisch abgefaßt ist, ist es auch für Leute nützlich, die diese Sprache nicht beherrschen. Vor- oder nachbereiten kann man den Rundweg auch unter www.sentiersculpturel.com. Ich verzichte bewußt weitgehend darauf, die Skulpturen zu benennen oder zu beschreiben, zeige aber mehr Fotos als sonst, natürlich eine subjektive Auswahl. Der Weg mißt 5 km, 200 Höhenmeter sind auf teilweise recht steilen Pfaden zu überwinden. Für die reine Wanderung benötigt man etwa 2 Stunden, dazu kommt die Zeit für die Betrachtung der Kunstwerke. Feste Wanderschuhe seien dringend empfohlen, Stöcke sind nützlich. Der Rundweg ist lückenlos beschildert, weshalb hier nur einige Abzweigungen erwähnt werden. Karte: IGN 2446 O.
Hinfahrt
Auf der N 9 (D 6009) bis zum Autobahnzubringer Sigean. Dort Richtung Portel-des-Corbières (D 611A). Durch Portel durch und weiter geradeaus. Nach 8 km rechts auf die D 611 Richtung Thézan-d.-C. Hinter Thézan links Richtung Lagrasse (weiter D 611, später D 613). Geradeaus weiter bis St. Laurent-de-la-Cabrerisse, am Ortsende halbrechts Richtung Lagrasse (D 3). Nach 7½ km links Richtung St. Pierre-des-Champs (D 23), unmittelbar danach nach rechts einbiegen (D 42, dann D 41) und über Caunettes-en-Val nach Mayronnes fahren, wo die Straße endet. Das Fahrzeug 500 m vor dem Ort auf dem ausgeschilderten Parkplatz [1] abstellen. Von Clapotis 55 km.
Wegbeschreibung
Man folgt den Schildern hinunter zu Bach Madourneille, der auf einem Mittelding zwischen Brücke und Furt überquert wird, wie man es von Wanderung 1 kennt. Vorbei an den ersten Skulpturen erreicht man einen Querweg [2]. Hier geht man spitzwinkelig nach links zurück auf einen steinigen Pfad. Es geht ordentlich hoch, diverse Skulpturen sind zu bewundern. Nahe der Skulptur "La famille OKAM" (Saison 2011) [3] hätte man die Gelegenheit, nach links eine Abkürzung zu nehmen, die die Runde zu einem kurzen Spaziergang verkürzen würde. Wir aber folgen weiter der Piste. Bei der Skulptur "Les 3 pierres dressées des Corbières" (permanent) erreicht man den Col de la Croix [4], wo man gemäß der Schilder nach links geht. An einer Weggabel [5] hält man sich links. Nach langem Wandern und vielen Skulpturen kommt man zu der nach meiner Meinung zu den interessantesten zählenden Skulptur "Old man traveller" von Joe Big Big (permanent) [6]. Jetzt geht es nur noch bergab, und bald erreicht man den Parkplatz.
Anregung und zusätzliche Informationen: L'INDÉPENDANT, 6.5.2011.
Legende:
1: Nadine Trescartes: Le cri (Det.)
2: Jean-Pierre Curdi: La famille OKAM
3: Raymond Galle: Les 3 pierres dressées des Corbières
4: Marion de la Fontaine: Les couettes au vent (Det.)
5: Sylvain Lecrivain: Soldes d'été
6: Joe Big Big: Danseuse fétiche (Det.)
7: Jean Lebeau: Mon Dieu! Un dahut! *
8: Joe Big Big: Old man traveller
9: Maryanne Pape: Le phare des collines
* Ein dahu (auch dahut) ist ein Fabelwesen in französischen Gebirgen (entspricht dem bayerischen Wolpertinger). Damit er besser am Hang gehen kann, sind die Beine auf einer Seite (oben) kürzer als auf der anderen Seite (unten). Es gibt zwei Unterarten: die, die linksherum um den Berg laufen (franz. dahu lévogyre), und die, die rechtsherum um den Berg laufen (franz. dahu dextrogyre). (Quelle und weitere Informationen: http://de.wikipedia.org/wiki/Dahu).