Einführung
Die Abtei St.-Martin-du-Caigou liegt einmalig auf einem Felsen in der Westflanke des Canigou. Sie ist, nachdem sie 150 Jahre verlassen und verfallen war, Anfang des 20. Jahrhunderts wieder aufgebaut worden. Diese etwas längere Wanderung (4½ Stunden für 8 km, Gesamtaufstieg 600 m) bringt: erstens einen tollen Blick auf das Bauwerk, zweitens gegebenenfalls eine Besichtigung (Führung) und drittens eine anspruchsvolle Wanderung durch die wildromantische Schlucht des Gebirgsflusses Cady mit ungezählten kleinen Wasserfällen und einem großen. Der Aufstieg zur Abtei verläuft auf Beton; der Abstieg und der zweite Teil der Wanderung sind abschnittsweise recht steil und/oder steinig; feste Schuhe sowie Stöcke sind zu empfehlen. Der Weg in der Cady-Schlucht ist an manchen Stellen nicht ganz ungefährlich; eine gute Trittsicherheit ist erforderlich. Der größte Teil des Weges ist schattig. Wer nur den ersten Teil der Wanderung macht, benötigt 1½ Stunden. Am 17. Oktober 1940 hat der über die Ufer getretene Cady weite Teile von Vernet-les-Bains zerstört, als ein Unwetter von nie zuvor beobachteter Heftigkeit die Region heimsuchte; auf Katalanisch wird dieses Ereignis „aïguat“ genannt. Karte: IGN 2349 ET.
Hinfahrt
Auf der N 9 (D 6009/D 900) nach Perpignan, dort Richtung Andorra (Andorre) (N 116). In Villefranche-de-Conflent am Kreisverkehr links in die D 116 und über Vernet-les-Bains nach Casteil, dort mehrere Parkmöglichkeiten, z.B. [1]. Von Clapotis 100 km.
Wegbeschreibung
Am Hotel „Relais St Martin“ [2] beginnt der Aufstieg. Es geht bald recht steil hoch. Wenn man die Abtei erreicht [3], kann man sie im Rahmen einer Führung besichtigen (10, 11, 14, 15 und 16 Uhr, an Sonn- und Feiertagen statt 11 Uhr 12:30 Uhr). Sonst geht man nach links eine Treppe hoch (Beschilderung „I.T No 9“). Nach etwa 100 Metern [4] ignoriert man die mehrfache Warnung vor dem gefährlichen Pfad („DANGER SENTIER TRES DANGEREUX“), dem man ein paar Meter nach rechts für eine schöne Aussicht auf die Abtei folgt. Zurück zur Abtei, am Fuß der Treppe nach links („I.T No 10“) in einen mit gelben Wanderzeichen markierten Weg gehen. Wie gesagt, manchmal wird es recht steil. Unten überquert man auf einem suspekten Holzsteg das je nach Jahreszeit meist trockene Bett des Baches, dem man das Tal zu verdanken hat, in dem man gerade abgestiegen ist. Bald [5] erreicht man einen zunächst breiten Weg, dem man nach links in die Gorges de Cady folgt. Insgesamt viermal überquert man den Fluß auf neuen, festen Stegen (der Weg war jahrelang gesperrt, weil ältere Stege beschädigt waren). Mehrfach geht es hoch in die Böschungen der Schlucht. Dann erreicht man die Cascade de Cady [6]. Nicht die Niagarafälle, aber ganz hübsch. Jetzt gibt es nur einen Weg: den zurück nach Casteil. Dort, wo man den Weg in die Schlucht begonnen hat [5], geht man einfach geradeaus und ist bald im Ort.