Werners Wanderführer

Rund um Clapotis

»Minerve«

Tour-Nr:
75
Entfernung:
65 km
Dauer:
3 h
Überarbeitet:
19.10.2012
Navigation:
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Einführung

Ein überaus malerisch auf einem Felssporn am Zusammenfluß der Flüsschen Cesse und Briant gelegenes Dorf, Schluchtlandschaft der Superlative und als Krönung ein Fluß, der sich 2 Tunnel durch den Fels gegraben hat - diese Wanderung hat einiges zu bieten. Zunächst geht es auf breiten Pisten über ein karstiges, mit Macchia bestandenes Hochplateau, dann hinab in die Schlucht Canyon de la Cesse, weiter im (im Sommer trockenen) Flußbett und dann folgt eine ganz außerordentliche Rarität! Die „Ponts naturels“ (Naturbrücken) genannten beiden Tunnel sind zu Fuß nur bei niedrigem Wasserstand der Cesse zu passieren, und nur dann ist diese Wanderung durchführbar (das Foto zeigt den im Frühjahr völlig überschwemmten größeren Tunnel). Für 13 km benötigt man 3 Stunden, viele kleine Anstiege summieren sich zu 300 Höhenmetern, es ist nie steil. Die einzige nennenswerte Schwierigkeit ist, daß es im Flußbett der Cesse teilweise sehr geröllig ist; deshalb sind auch feste Wanderschuhe obligatorisch. Karte: IGN 2444 ET.

Hinfahrt

Mit der N 9 (D 6009) nach Narbonne und weiter Richtung Béziers, auf der D 607 Richtung Marcorignan, weiter geradeaus. Beim Überqueren der Grenze zum Departement Hérault ändert die Straße ihren Namen in D 907, und unter Beachtung der Beschilderung erreicht man 10 Kilometer weiter Minerve. Der bisherige Parkplatz vor der Brücke, die außer einem ganz schmalen Sträßchen den einzigen Zugang zum Ort bietet, wurde Anfang 2008 gesperrt, deshalb fährt man 1,5 km weiter bis zum neuen (gebührenpflichtigen, 2008: unverschämte 3,- €) Besucherparkplatz oberhalb des Dorfes [1]. Von Clapotis ca. 65 km.

Wegbeschreibung

Auf der Straße ein kleines Stück zurückgehen, dann (Beschilderung „Fuaso“) [2] nach rechts in einen asphaltierten Fahrweg einbiegen. Er verläuft zwischen Weinfeldern und Ölbaumplantagen. Wenn der Asphalt endet [3], sich links halten, nach einer Kehre durch ein Bachtal an einer Gabelung [4] rechts. Anschließend folgt man bei Abzweigungen immer der deutlich zu identifizierenden Hauptpiste. Kurz bevor man eine Straße erreicht [5], biegt man nach links (in südliche Richtung) in einen weiteren breiten Fahrweg ein, dem man etwa 3 Kilometer sanft abwärts folgt. Dann geht es in einigen Serpentinen hinunter in die Cesse-Schlucht [6]. Man geht nach links im (ganz oder teilweise) trockenen Flußbett. Mal spaziert man leichtfüßig, mal geht es rustikal durch Gebüsch, über Felsen und Baumstämme. Die senkrechten Schluchtwände rechts und links, die sich manchmal bis auf wenige Meter nähern, sind beeindruckend. Nach 4 Kilometern erreicht man den kleineren, Petit Pont genannten und 110 m langen Flußtunnel, bald darauf den 250 m langen Grand Pont. Danach geht es nach links hoch ins Dorf, das man nach Herzenslust besichtigt. Auf dem Weg zum Parkplatz passiert man den achteckigen Turm „La Candela“ (Kerze), praktisch das einzige Überbleibsel der einst mächtigen Burganlage von Minerve. In dieser hatten sich 1210 zahlreiche Katharer verschanzt, als Simon de Monfort an der Spitze einer katholischen Armee angriff. Nach einer mehrwöchigen Belagerung mußten die Bewohner am 22. Juli aufgeben; 180 (nach anderen Quellen 140) von ihnen, die sich weigerten, der katharischen Lehre abzuschwören, wurden dem Scheiterhaufen überantwortet.

Track

Wegpunkte

[1]: 31 T 479199 4800355, [2]: 31 T 479026 4800321, [3]: 31 T 478335 4800451,
[4]: 31 T 478245 4800431, [5]: 31 T 476895 4801556, [6]: 31 T 476211 4799753.