Einführung
Allein für diesen ausgedehnten Spaziergang in einer Höhenlage zwischen 1.400 und 1.500 Metern würde sich die Anfahrt zu seinem Ausgangspunkt wohl nicht lohnen. Empfehlenswert ist es, ihn mit einer Erkundung des Vallespir und seiner schönen Landschaften und Ortschaften zu verbinden, wie Céret, Amélie-les-Bains, Arles-sur-Tech und Prats-de-Mollo, um nur die größten zu nennen. Bereits die Anfahrt auf einem schmalen, serpentinenreichen Bergsträßchen ist ein Hochgenuß. Für die 6 Kilometer Spaziergang braucht man 1½ Stunden. Karte: IGN 2349 ET.
Hinfahrt
Über die Autobahn oder via Perpignan über die N 9 (D 6009/D 900) nach Le Boulou, auf der D 115 nach Arles-sur-Tech. Am Ortsausgang nach rechts auf die D 43, nach Corsavy und weiter. Nach vielen Kurven kommt man an Gebäuden der ehemaligen Eisenerzmine Batère vorbei. Als sie 1981 als allerletzte in den Pyrenäen geschlossen wurde, hatten dort noch 55 Bergleute gearbeitet. Kurz vor dem Ende der Straße (s.u.) erreicht man den Col de la Descarga [1], wo viele Fahrzeuge parken können. Von Clapotis ca. 90 km.
Wegbeschreibung
Geradeaus in den anfangs betonierten Fahrweg gehen. Das Ziel hat man von Anfang an vor Augen: die Ruine des Signalturms Tour de Batère aus dem 14. Jahrhundert. Dieser diente 1793 den Geographen Tranchot und Méchain als Stütz- und Bezugspunkt, als sie vom Puig de l’Estelle aus, der das heutige Wandergebiet überragt, den Canigou vermessen haben. 1942/43 hatte Nazideutschland hier einen Beobachtungsposten, um das nahegelegene Dorf Valmanya zu überwachen, eine Hochburg der Résistance, es wurde dann am 1. August 1944 von deutschen Einheiten endgültig niedergebrannt. Der Fahrweg führt quasi in der Höhenlinie zur Ruine [2], die ganze Zeit mit herrlichen Ausblicken. Zurück geht es eine Etage höher: dazu geht man vom Turm aus gesehen halbrechts in den sanft aufwärts führenden Wiesenweg. Bald geht es wieder ganz flach einher. Dann steigt der Weg wieder leicht an. Bei einer Gabelung [3] wählt man den nach links abwärts führenden Weg, und 250 Meter weiter [4] geht man spitzwinkelig nach rechts, um in einer großen Doppelkehre zum Fahrweg abzusteigen.
Rückfahrt
Man sollte vom Col de la Descarga noch den letzten Kilometer der D 43 weiterfahren, um eine Kuriosität in Augeschein zu nehmen: das ehemalige Wohnheim der Minenarbeiter. Der kasernenähnliche Bau ist in dieser Landschaft ein echter Fremdkörper. Ein Teil des Gebäudes beherbergt heute einen „Gîte d’Étape“, so etwas wie eine Jugendherberge. Und wenn man mehr vom schönen Vallespir sehen will, biegt man in Corsavy nach rechts in die D 44 ein, die einen durch eine herrliche Landschaft über Montferrer (mit schöner romanischer Kirche) in le Tech wieder an die Hauptstraße (D 115) bringt.