Werners Wanderführer

Rund um Clapotis

»St-Guilhem-le-Désert«

Tour-Nr:
78
Entfernung:
120 km
Dauer:
3 h
Überarbeitet:
25.09.2014
Navigation:
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Einführung

Diese Wanderung nahe dem Ausgang der Hérault-Schlucht hat mehrere Höhepunkte: das malerisch gelegene Dorf mit seiner schönen Abteikirche, die eigentliche Wanderung durch eine herrliche Landschaft, u.a. mit dem Felskessel Cirque de l’Infernet, und die unbedingt zu empfehlende Tropfsteinhöhle Grotte de Clamouse, die man vor oder nach der Wanderung besichtigen sollte (Führung ca. 1 Stunde, Temperatur 16°, 2008 8,50 €, Hunde erlaubt, Öffnungszeiten saisonabhängig, im Sommer 10 - 19 Uhr). Die Abtei Gellone wurde 804 vom Vetter und Berater Karls des Großen, Wilhelm von Aquitanien, gegründet. Später entwickelte sie sich zu einer bedeutenden Wallfahrtsstätte und einer Station des Jakobswegs. Die Wanderstrecke beträgt 10 km, die Gehzeit knapp 3 Stunden, der Höhenunterschied 420 m. Außer, daß er oft sehr steinig ist, bietet der Weg keine besonderen Schwierigkeiten. Er ist nur teilweise mit Wanderzeichen versehen (s. Text), aber nicht zu verfehlen. Es gibt immer wieder schattige Abschnitte und Plätzchen. Karte: IGN 2642 ET.

Hinfahrt

Auf der Autobahn Richtung Montpellier. An der ehemaligen Anschlußstelle Béziers-Est auf die A 75 in Richtung Clermont-Ferrand wechseln. Nach Clermont l’Hérault weiter auf die A 750 Richtung Montpellier. An der Ausfahrt Gignac-Centre abfahren, dann gemäß der Beschilderung via D 32, D 27 und D 9, vorbei an der Grotte de Clamouse, nach St-Guilhem-le-Désert (wenn die A 750 endgültig fertiggestellt ist, könnte sich die Wegführung ändern; wenn man der Beschilderung folgt, liegt man immer richtig). Im Ort links hochfahren und auf den (gebührenpflichtigen, sehr teuren) Parkplatz [1]. Von Clapotis ca. 120 km. Wer die Wanderung verlängern will und ein paar Kilometer auf Asphalt nicht scheut, parkt kostenlos an der Grotte de Clamouse oder mit etwas Glück zwischen Höhle und Dorf.

Wegbeschreibung

Den Parkplatz und das Picknickgelände nach hinten durchgehen, nach rechts das Flüsschen Le Verdus auf einer Brücke [2] überqueren. Gegenüber (u.a.) den weiß-roten Wanderzeichen des GR 74 nach oben folgen. Dem je nach Saison unvermeidlichen Touristenrummel entflieht man sehr schnell, nachdem man ein Tor in der alten Stadtmauer passiert hat. Es geht kontinuierlich, aber nie steil hoch. Der Zugang zum über der Stadt thronenden Château du Géant, dessen Ursprünge auf die Westgoten zurückgehen, ist (2008) wegen Steinschlaggefahr gesperrt. Nach etwa 2 Kilometern [3] verläßt man den GR 74 und folgt gelben Zeichen nach links. Am Cap de la Pousterle [4] erreicht man an einem Picknickplatz den vorerst höchsten Punkt des Weges. Wenn man kurz danach eine breite Piste erreicht, geht es geradeaus ohne Wanderzeichen weiter. Bei der nächsten Kehre [5] folgt man geradeaus einem etwas schmäleren Fahrweg, zunächst leicht bergauf, dann lange fast horizontal. Am Schluß hat man aber doch 30 Höhenmeter gewonnen. An einem großen Steinmännchen [6] endet der Fahrweg, und es beginnt der Abstieg auf einem breiten Pfad. Bald hat man eine schöne Aussicht auf eine tolle Felslandschaft, in die man nun langsam hinabtaucht. Wenn man schließlich einen Querweg erreicht [7], wendet man sich nach links. Bald stößt man auf die weiß-roten Wanderzeichen einer Variante des GR 653. Es geht nun leicht bergauf auf einem teilweise etwas ausgesetzten Weg, den man vorher von der anderen Schluchtseite aus lange im Blick hatte. Und dann steht man am Oberrand des grandiosen Cirque de l’Infernet (nein, nicht Internet), in den man nun hinabsteigt. Zunächst fast senkrecht mittels teilweise etwas steileren, von Mauern gestützten Serpentinen. Diese Fenestrettes (oder auch Fenestrelles) genannte Anlage wurde im 18. Jahrhundert erbaut, um den Pilgern, die nach Santiago de Compostela unterwegs sind, den Weg von der Abtei Gellone (so hieß auch der Ort, bevor er im 13. Jahrhundert nach seinem Gründer umbenannt wurde) nach Larzac zu erleichtern. Weiter geht es auf einer langen, steinigen, aber flachen Transversale. An einer Weggabelung [8] hält man sich links. Mit einigen weiten Kehren erreicht man den Talgrund und den Ausgangspunkt. Und nun das Dorf besichtigen und die Höhle besuchen, wenn man das nicht vor der Wanderung gemacht hat.

Track

Wegpunkte

[1]: 31 T 544154 4842463, [2]: 31 T 544123 4842608, [3]: 31 T 543631 4843577,
[4]: 31 T 542965 4843862, [5]: 31 T 542714 4843854, [6]: 31 T 542097 4843539,
[7]: 31 T 542070 4843094, [8]: 31 T 543460 4842667.