Einführung

Bei unserer Erkundung des Canal du Midi nähern wir uns immer mehr seinem westlichen Ende in Toulouse. Ausgangspunkt unserer heutigen Tour ist der kleine Ort Montgiscard mit einer gotischen Kirche aus dem 14. Jahrhundert mit interessanter Backsteinfassade, durchbrochen von 6 Bögen in Form einer Mitra, flankiert von 2 Türmchen. Technische Daten: 55 km, ca. 3½ Stunden. Das Departement Haute-Garonne hat auf dem nördlichen Leinpfad einen exzellent ausgebauten asphaltierten Fahrradweg angelegt, auf dem auch Rennräder und übrigens auch Inlineskater prima unterwegs sind. Das gilt allerdings nicht für die letzten 2 Kilometer der Hinfahrt, denn diese liegen im Departement Aude. Der Lärm der oft sehr nahen Autobahn stört etwas, wenn er nicht vom Fahrtwind und/oder Musik vom mp3-Spieler übertönt wird. Karten: IGN 2144 O + E.

Hinfahrt

Autobahn Richtung Narbonne, dort Richtung Carcassonne/Toulouse (A 61). An der Abfahrt Villefranche-de-Lauragais die Autobahn verlassen. An den Kreisverkehren der Beschilderung nach Toulouse folgen. Am Ortseingang von Montgiscard nach dem Einkaufszentrum Intermarché nach rechts der Beschilderung "Parcours cyclable du Canal du Midi" folgen. Den Kanal überqueren und an seinem Ufer [1] parken. Von Clapotis 150 km.

Wegbeschreibung

Dem Leinpfad (Radweg) in östliche Richtung folgen. Nach 6 Kilometern an der Schleuse Écluse de Négra [2] muß man gemäß der Beschilderung einige Häuser links umfahren und rollt ein kleines Stück auf einem Sträßchen hinter dem Deich weiter; später wird das noch einmal der Fall sein. Nach langer Fahrt wird der Port Lauragais [3] im Bogen umfahren und zunächst die Autobahn und dann eine Eisenbahnlinie unterquert. Und dort endet das Departement Haute-Garonne und damit der geteerte Radweg. Allerdings ist der folgende Leinpfad einigermaßen gut befahrbar. Und nicht einmal 2 Kilometer weiter ist das Ziel erreicht, die Schwelle von Narouze [4]. Dies ist der höchste Punkt des Canal du Midi, und war lange Zeit das Haupthindernis für seinen Bau. Eine Schilderung der Baugeschichte und Beschreibung der Anlagen würde hier den Rahmen sprengen; es sei auf Reiseführer verwiesen (1. den von Michelin; 2. Philippe Calas: Le Canal du Midi à vélo, Édisud 2010; 3. Der Canal du Midi, MSM 1997). Man macht eine kleine Rundfahrt und besucht die wichtigsten Punkte: die Platanenallee, die eigentliche Wasserscheide und den Obelisk von Pierre-Paul Riquet, den seine Nachkommen zu seiner Ehre errichtet haben. Dann steht die Rückfahrt an. Wenn man sein Auto erreicht, fährt man geradeaus weiter, denn es steht noch ein Höhepunkt bevor. Nach 2 Kilometern [5] befindet sich am anderen Ufer der Lavoir von Montgiscard, das öffentliche Waschhaus. Heute würde hier niemand seine Wäsche waschen; früher muß das Wasser wohl sauberer gewesen sein. Nach langer Fahrt ist es völlig in Ordnung, mit dem Auto zum Ortszentrum hochzufahren, um den Ort zu besichtigen bzw. die Kirchenfassade zu bewundern, denn viel mehr gibt es nicht zu sehen.