Einführung
Ziele dieser kurzen Wanderung (knapp 10 km, etwa 2 Stunden ohne Fortbesichtigung, Höhendifferenz gut 300 m) sind außer den Schönheiten der Natur und der Landschaft Zeugnisse der bewegten Vergangenheit dieses seit Alters her äußerst wichtigen Übergangs über die Pyrenäen: Festungsbauwerke vor allem aus dem 17. Jahrhundert, römische Ruinen aus der Antike. Aber auch die Verkehrsbauwerke der Gegenwart sind nicht zu übersehen: Autobahnviadukte, TGV-Trasse, Großparkplätze. Wenn man bis zum Fort hochfährt und dort parkt, verkürzt sich die Wanderung um eine halbe Stunde und 100 Höhenmeter auf einen Spaziergang. Karte: IGN 2549 OT.
Hinfahrt
Über die Autobahn oder via Perpignan über die N 9 (D 6009/D 900) nach Le Boulou. Auf der N 9 (D 900) weiter Richtung Le Perthus, am Ortseingang auf den großen (gebührenpflichtigen) Parkplatz [1]. Von Clapotis 70 km.
Wegbeschreibung
Im Ort der Beschilderung zum Fort de Bellegarde folgen und zu ihm aufsteigen. Sobald man den Ort verlassen hat, wird die Straße von unzähligen Korkeichen gesäumt. Wenn man das Fort erreicht hat [2], hat man die Wahl: von Juni bis September kann man es besichtigen; ganzjährig kann man es entlang seiner äußeren Mauer umrunden und hat großartige Ausblicke in alle Himmelsrichtungen. Das Fort wurde im 17. Jahrhundert von dem berühmten Festungsbaumeister Vauban an der Stelle eines spanischen Forts errichtet, das wiederum antike Vorgängerbauten hatte. Schließlich geht man auf der Zufahrtsstraße zurück bis zur Straßengabelung [3], wo man spitzwinkelig nach links zurück den weiß-roten Wanderzeichen des GR 10 und Wegweisern zu den nächsten Sehenswürdigkeiten folgt. Bald erreicht man den Col de Panissars [4] mit Militärfriedhof aus dem 17. Jahrhundert und dem turmartigen Gebäude „Ancienne Redoute“. Man folgt weiter dem Asphalt und dem GR 10, verläßt beide aber bald nach links, um der archäologischen Fundstätte [5] einen Besuch abzustatten. Es handelt sich um Überreste eines Monumentes aus der Römerzeit. In der Antike war hier am Col de Panissars der Hauptübergang über die Pyrenäen; hier trafen die Römerstraßen Via Domitia aus dem Norden und Via Augusta aus dem Süden zusammen. Etwa anderthalb Kilometer weiter verläßt man das Sträßchen auf einem für Motorfahrzeuge gesperrten Fahrweg spitzwinkelig nach rechts zurück [6]. Bald hat man die schönsten Ausblicke auf die westliche Flanke des Felsens, auf dem das Fort de Bellegarde thront. Unterhalb der römischen Fundstätte hält man sich an einer Weggabelung [7] links. Der Weg senkt sich und steigt dann sanft wieder an. Neben einem Wasserbehälter ist eine gefaßte Quelle [8], das Wasser ist köstlich frisch. Bald geht es in Kehren hoch zur Straße, vorbei an den Ruinen von mehreren Zisternen aus dem 17. Jahrhundert, die in Verbindung mit einem 60 Meter tiefen Schacht im Fort die Wasserversorgung der zeitweise mehr als 1000 Personen umfassenden Garnison sicherstellten. Zum Schluß wandert man zurück hinunter in den Ort.
Rückfahrt
Die wird sich meistens im nachmittäglichen Berufsverkehr abspielen. Dann ist es sehr zu empfehlen, die Autobahn zu benutzen, denn in Perpignan sind dann fast immer sowohl die Innenstadt als auch die Umgehungsstraße mit ihren zahllosen Kreisverkehren verstopft.