Werners Wanderführer 'Rund um Clapotis' auf http://werner-eckhardt.de
Enfernung vom Clapotis: 65 km
Dauer der Wanderung: 7 Std.
Zuletzt überarbeitet: 26.08.2012
Einführung
Wer die landschaftliche Vielfalt der Monts Albères wirklich kennenlernen will, sollte diese Wanderung nicht auslassen. Aber: dies ist eine richtig lange Bergtour, man benötigt 7 Stunden, mehr als 1000 Höhenmeter sind zu überwinden. Wem das zuviel ist, der kann die unten beschriebenen Teilstrecken wandern. Es gibt einige recht steile An- und Abstiege, aber technisch ist die Wanderung ansonsten nicht anspruchsvoll, von einigen Ausnahmen abgesehen sind die Wege eher bequem zu gehen. Zuerst wandert man in der Schlucht Gorges de Lavall dem Flüßchen Massane (katalanisch Maçana) mit ungezählten Kaskaden entgegen, dann geht’s hoch. Wer glaubt, daß die Vegetation weiter oben spärlicher wird, der irrt: ganz oben erwarten einen ausgedehnte Buchenwälder, die im Frühling herrlich hellgrün erstrahlen. Man trifft aber auch auf typische Hochalmen mit Kühen. Im Frühjahr und/oder nach starken Regenfällen ist die mehrfach erforderliche Überquerung der Massane u.U. nicht möglich oder zu gefährlich, dann kann man zwei Teilstrecken gehen: erstens die Schlucht soweit wie möglich hochwandern, dabei die bei stärkerer Wasserführung besonders wildromantische Landschaft genießen und auf gleichem Weg zurückgehen und/oder zweitens direkt zum Tour de la Massane aufsteigen (steil, siehe Text). Bei den Flußüberquerungen sind Wanderstöcke eine echte Hilfe. Der mitzubringende Trinkwasservorrat muß nur für etwa die Hälfte des Weges reichen, dann kann man ihn an einer Quelle auffüllen (s. Text). Naturgemäß gibt es immer wieder traumhafte Ausblicke, die hier nicht im Einzelnen erwähnt oder beschrieben werden. Der erste und der letzte Teil der Wanderung sind gelb markiert, dazwischen gibt es einen Abschnitt ohne Wanderzeichen mit teilweise etwas kniffliger Orientierung. Karte: IGN 2549 OT.
Hinfahrt
Durch Perpignan, auf der Schnellstraße N 114 (D 914) Richtung Argelès, Ausfahrt 11a, am Kreisverkehr Richtung St.-André. Dort am Kreisverkehr hinter dem Ortsschild nach links einbiegen, immer geradeaus, bei der Kreuzung nach gut 2 km geradeaus (Wegweiser – katalanisch – Lavail), nach 3 ½ km auf schmalem Sträßchen erreicht man Lavall, durch den Ort durch und auf unbefestigtem, sehr holperigen Fahrweg zum Parkplatz [1]. Von Clapotis gut 65 km.
Wegbeschreibung
Den (gesperrten) Fahrweg weiter gehen. Nach 400 m [2] geht nach links der Weg zum Direktaufstieg zum Tour de la Massane hoch, in Gegenrichtung unten beschrieben. Sonst weiter am Fluß entlang, gemäß den gelben Wanderzeichen wird ein Privatgrundstück rechts umgangen. Wenn man den Fahrweg wieder erreicht hat, durchquert dieser bald [3] mit einer Furt den Fluß, man wandert geradeaus auf einem Pfad am diesseitigen Ufer weiter, trotz eines irreführenden gelben Sperrzeichens („X“, man kann aber auch vorerst auf der anderen Seite weiterwandern). Der Weg ist an einigen Stellen ein wenig beschwerlich, inklusive leichtem Klettern. Die Landschaft: einfach grandios! Dann geht es auf einem Fahrweg weiter, weiterhin gelb markiert. Bei einer Gabelung [4] bleibt man rechts in der Flußböschung. 400 m weiter [5] geht’s runter zum Fluß, den man auf Steinen überquert. Wenn dies wegen zu hohem Wasserstand und/oder zu reißender Strömung nicht möglich ist, muß man hier umkehren. Sonst geht es auf der anderen Seite weiter, bei [6] wird die Massane erneut überquert. Gegenüber steigt man die Böschung hoch; die gelben Wanderzeichen sind in diesem Abschnitt nur in Gegenrichtung zu sehen. Der Weg wird ungemütlicher, mehrere Felsen werden oben in der Böschung umstiegen. Bei [7] wird die Massane zum letzten Mal überquert. Der Weg wechselt für eine kurze Zeit in das Tal eines einmündenden Baches, der bald [8] überquert wird. Dann geht es rasch in der Flanke des Haupttals aufwärts. Es wird teilweise recht steil, der Hang legt sich aber immer wieder flach. Nach einem kleinen Paß [9] nimmt die Steigung insgesamt etwas ab, aber es geht noch lange hoch! Der Weg ist dank engmaschiger gelber Wanderzeichen nie zu verfehlen. Schließlich erreicht man die erwähnte köstliche Quelle [10]. Danach umrundet der Weg den kleinen Einschnitt des Baches nach rechts, dann geht es auf einem kleinen Plateau nach links und einen Hang hinauf. Oben [11] trifft man auf einen Querweg, den man entgegen der Wanderzeichen nach links geht. Achtung: im folgenden Abschnitt gibt es keine Wanderzeichen, und der Weg ist nicht immer gut zu erkennen, deshalb die Beschreibung genau beachten! Zuerst ist der Weg aber gut zu erkennen, er verläuft in der Höhenlinie in östlicher Richtung. Wenn eine Almwiese erreicht wird und der Weg verschwindet, bleibt man genau in der gleichen Höhe und orientiert sich dann auf eine Art Paß zu. Dort [12] findet man ein großes Steinmännchen. Von dort wandert man weiter ohne Weg genau auf der Mitte des Bergrückens in nordöstlicher Richtung, auf einen Gipfel zu orientiert, der in der Mitte zwischen den Türmen von Massane und Madeloc zu sehen ist. Bei einem Steinmännchen [13] geht man in einen Pfad, bald aber wieder auf wegloser Wiese, immer in die gleiche Richtung. Wenn man dann vor einem etwas steileren Hügel steht, der die Sicht auf den Tour de la Massane nimmt [14], geht’s nach rechts auf einem deutlichen Pfad in den Niederwald. Man erreicht die kleine Berghütte Refuge des Colomates [15] und die benachbarte Almhütte. Weiter geht es bergab nach Osten auf der Mitte des Bergrückens, dann im Wald weiter auf einem Pfad, rechts an einer kleinen Kuppe vorbei. Man erreicht eine weitere Almhütte [16]. Ohne erkennbaren Weg steigt man nach rechts ab in das Tal eines Baches. Nach dessen Überquerung findet man einen angedeuteten Pfad in der Böschung. Er bleibt eine Andeutung; man folgt dem Bach, bis dieser einen Bogen nach links beschreibt, dann geht man etwas nach rechts hoch, glaubt, einen neuen Pfad gefunden zu haben, verliert ihn wieder. Jetzt macht man folgendes: in einem weiten Bogen nach rechts steigt man langsam immer weiter nach oben, bleibt aber unterhalb des Grats. Verlaufen kann man sich nicht. Früher oder später stößt man auf einen eindeutig zu identifizierenden Weg, dem man in nördliche Richtung folgt. Und bald findet man wieder gelbe Wanderzeichen, sodaß die Orientierung nun überhaupt keine Probleme mehr bereitet. Man erreicht den Col de la Place d’Armes [17]. Danach geht es noch einmal ein Stück ordentlich hoch, bis man am Turm [18] ankommt. Der Abstieg beginnt auf dem deutlich erkennbaren, nach Norden führenden Weg, weiterhin gelb markiert. Nach etwa 2 Kilometern muß man gut aufpassen, um den unscheinbaren Paß Col del Poumé [19] nicht zu übersehen, wo trotz eines gelben Sperrzeichen der Pfad beginnt, der nach links hinunter nach Lavall führt. Bald bestätigen neue gelbe Wanderzeichen, daß man sich auf dem richtigen Weg befindet, auch wenn sie etwas spärlich sind. Bald geht es streckenweise sehr steil runter. Am Ende erreicht man das Tal und sein Auto. Geschafft!
Rückfahrt
Sie wird sich meistens im nachmittäglichen Berufsverkehr abspielen. Dann ist es besser, auf der neu als Umgehungsstraße ausgebauten D 618 zur Anschlußstelle Boulou und von dort über die Autobahn zurück zu fahren, denn in Perpignan sind dann fast immer sowohl die Innenstadt als auch die Umgehungsstraße mit ihren zahllosen Kreisverkehren verstopft. Die Fahrstrecke verlängert sich um ca. 20 km.
Wegpunkte
[1]: 31 T 500419 4706127, [2]: 31 T 500664 4705890, [3]: 31 T 500748 4705692,
[4]: 31 T 501235 4704854, [5]: 31 T 501226 4704551, [6]: 31 T 501332 4704457,
[7]: 31 T 501285 4704139, [8]: 31 T 501285 4703994, [9]: 31 T 501138 4703416,
[10]: 31 T 500375 4702739, [11]: 31 T 500267 4702545, [12]: 31 T 500817 4702503,
[13]: 31 T 501043 4702635, [14]: 31 T 501848 4703079, [15]: 31 T 502143 4703130,
[16]: 31 T 502510 4703142, [17]: 31 T 502622 4704666, [18]: 31 T 502157 4705110,
[19]: 31 T 501592 4706094.
Routenplan